Effenberg, Rainer 1956–
Klavierstücke
Satirische Miniaturen für Spieler mit Spaß am Absurden

Ich kenne einigermaßen meine Vorrechte als Komponist; in einigen Fällen ist es mir auch bezeugt, wie sehr die Gewöhnung an meine Werke den Geschmack »verdirbt«. Man hält einfach andere Klavierstücke nicht mehr aus, am wenigsten virtuose. Es gibt durchaus keine stolzere und zugleich raffiniertere Art von Stücken: – sie erreichen hier und da das Höchste, was auf Erden erreicht werden kann, den Zynismus. Daß dergleichen gerade in pianistischer Sprache möglich war, blieb zu beweisen: ich selbst hätte es am härtesten abgelehnt. Man weiß vor mir nicht, was man mit Klaviermusik kann, – was man überhaupt mit Musik kann. – Die Kunst des g r o ß e n Rhythmus (man höre den »Blues«!), der g r o ß e Stil der Periodik (man höre den »Kanon«!) zum Ausdruck eines ungeheuren Auf und Nieder von sublimer (man höre den »Walzer«!), von übermenschlicher Leidenschaft (man höre den »Choral«!) ist erst von mir entdeckt; mit einem Aphorismus wie dem zweiten der Schnipsel, »Marsch« überschrieben, flog ich tausend Meilen über das hinaus, was bisher Musik hieß.
(Aus dem Vorwort zu den Klavierschnipseln)

An Ilse – Albumblatt für Klavier
Parodie über ein allzu oft gespieltes Werk von Beethoven
An Ilse
Kaprittschio op. fünf vor sieben
Kaprittschio
Acht Klavierschnipsel


1. Introduktions-Etüde
2. Marsch
3. Blues


4. Choral
5. Tango
6. Kanone
7. Walzer
8. Extroduktions-Etüde