Ich weiß nicht, ob Rilkes Gedicht ein Meisterwerk ist, man mag daran - und viele tun dies - manches rügen, die allzuvielen "wie" z.B. ("wie stille Silbererze", "schwer wie Porphyr", "wie Regenhimmel über einer Landschaft", "wie eine lange Bleiche hingelegt" - viermal "wie" nach zwei von dreizehn Strophen!); meisterlich aber ist, wie Rilke die Gestalt der Eurydike zeichnet: als leidenschaftslos gleichmütiges Wesen, das von dem, was den liebenden Orpheus bewegt, so wenig nachempfinden kann, daß selbst der Gott Hermes mehr menschliche Regungen zeigt.
Die Musik, die ich dazu schrieb, ist kein Abbild dieser Leidenschaftslosigkeit, sie ist ein Abbild der leidenschaftlichen Trauer über diese Leidenschaftslosigkeit.
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