Abnicken
ist eine Bewegung des Flügelhammers, die aussieht, als würde der Hammer kurz nicken, und die man sehr gut beobachten kann, wenn man eine Taste sehr langsam hinabdrückt: Der Hammer wird vom Stößer
Auslösung
Spielwerk, Abb. 30
Absolutes Gehör
ist, im Gegensatz zum relativen Gehör, die Fähigkeit, absolute Tonhöhen und nicht nur relative Tonabstände erkennen zu können. Während ein relativ Hörender lediglich sagen kann, daß z. B. die Töne e-a eine Quarte bilden, kann der absolut Hörende die genauen Tonhöhen benennen. Diese Fähigkeit ist auch unter Musikern eher die Ausnahme, aber absolutes Gehör und Hochbegabung gehen nicht selten miteinander einher.
Es gibt die Hypothese, daß wir alle mit absolutem Gehör auf die Welt kommen, aber daß es sich in den ersten Lebensjahren verliert, wenn es nicht weiter trainiert wird. Deswegen erhält es sich bei Völkern, deren Sprache Tonhöhensprache ist – in vielen asiatischen Sprachen z. B. ist die Bedeutung einer Wortsilbe abhängig von der Tonhöhe.
Viele berühmte Musiker stammen aus Verhältnissen, in denen sie sehr früh mit Musikausübung in Berührung kamen, insofern ist es denkbar, daß sie deswegen in frühen Lebensjahren ihr absolutes Gehör nicht einbüßten. Das wäre zumindest eine plausible Erklärung. Aber die besondere musikalische Leistung resultiert dann nicht aus dem absoluten Gehör, sondern aus der frühen Begegnung mit Musik. Insofern ist die Schlußfolgerung, daß für große musikalische Leistungen das absolute Gehör notwendig sei, dieselbe, als wollte man »ein Kaninchen für die Ursache eines Hundes halten, nur weil man noch nie einen Hund anders als bei der Verfolgung eines Kaninchens gesehen hat« (Ambrose Bierce). Selbst wenn man eine Korrelation zwischen musikalischer Leistung und absolutem Gehör statistisch belegen könnte, wäre damit also nichts bewiesen.
Das Gehör von Klavierspielern ist gegen geringe relative Verstimmungen der Tonhöhen notgedrungen oft recht unempfindlich, denn so oft, wie es nötig wäre, um immer absolut chorreinen Klang (Chor
Abziehen
– Abschleifen der obersten Filzschicht der Hämmer, wenn diese nach längerem Gebrauch hart gespielt ist (erkennbar an tiefen Rillen, die die Saiten in den Filz geschlagen haben, und am zunehmend metallischeren und ungleichmäßigen Klang). Wie oft die Hämmer abgezogen werden sollten, hängt sehr vom Grad der Nutzung ab. Manches Hobby-Instrument erfährt solcherart Pflege nie, während ein ambitionierter Profi diese Wartung vielleicht so alle fünf Jahre vornehmen läßt. Mehr als dreimal kann man das selten machen, dann müssen neue Hämmer eingesetzt werden.
Abziehen und Intonation
Acciaccatura
(ital., »Quetschung«, Aussprache: »atschakkatura«) – eine Verzierung, Notenbeispiel
Achsen
sind im Klavierbau ein simpler, aber sehr präzise gefertigter Draht. Ihre Anzahl kann in einem Spielwerk mehr als 600 betragen.
Da Achsen im Klavier völlig geräuschfrei arbeiten müssen, werden die Bohrungen, in denen sie gelagert sind, mit Filztuch ausgeschlagen. Leider ist dieses Achstuch empfindlich gegen zu hohe Luftfeuchtigkeit:
Spielwerk 4
Agogik
ist eigentlich keine Besonderheit des Klaviers, ist aber darauf besonders wichtig, weil ihm bestimmte andere Ausdrucksmöglichkeiten fehlen, die man durch Dynamik
Eine Invention Bachs mag auch bei stur gleichbleibendem Metrum noch anhörbar sein, aber es gibt romantische Musik, die ohne Agogik keinerlei Sinn mehr macht. Dazu gehört vor allem die Musik des Klavierkomponisten Chopin, die metrisch genau und quasi »maschinell« gespielt geradezu banal werden kann.
Agraffen
(franz. agrafe, »Haken, Heftklammer, Klemme«) sind Messingschrauben, in deren Kopf Bohrungen angebracht sind, durch die die Saiten geführt werden. Sie sitzen zwischen Wirbel
Bildtafel Flügel
Akkolade (frz. accoler – umhalsen, umklammern) nennt man die Klavierklammer, nämlich jene geschweifte Klammer, die am Anfang einer Notenzeile die Notensysteme der linken und rechten Hand als zu einem einzigen Instrument gehörig zusammenfaßt. Der Begriff wird aber nicht einheitlich gebraucht, im Notensatz nämlich ist damit oft nicht die Klammer, sondern die gesamte Partiturzeile gemeint, die aus mehreren Notensystemen verschiedener Instrumente besteht. Die wiederum nennen andere wie im Englischen ein System (z. B. Herbert Chlapik in »Die Praxis des Notengraphikers«, Doblinger), unter dem die meisten aber nur das einzelne Notensystem verstehen.
Akkustik
hat nichts mit Akkus zu tun, sondern ist eine häufig anzutreffende rechte Falschschreibung des richtigen Wortes Akustik – allein Google liefert für den Suchbegriff Akkustik mehr als 400.000 Treffer.
Akustik (griech. akuein, hören) ist, im weitesten Sinne, die Lehre vom Schall. Sie beschäftigt sich mit den physikalischen Eigenschaften von Tönen, Geräuschen und mit Tonhöhenberechnungen (Instrumentenstimmungen), mit den Klangeigenschaften von Instrumenten und schließlich mit der Raumakustik, die Architekten die Grundlagen für die optimale Gestaltung von Konzertsälen liefert.
Alberti-Bässe
sind Begleitfiguren der linken Hand zu einer Melodie der rechten, bei der die Töne der Begleitakkorde in gleichbleibender Bewegung (meistens in Achteln oder Sechzehnteln) einzeln angeschlagen werden, z. B. die Dreiklangstöne c-e-g als c g e g. Notenbeispiel
Alberti-Bässe sind eine frühe Form des aufgelockerten homophonen
Arpeggien
Der Begriff geht zurück auf Klaviersonaten
Aliquot-Saiten sind zusätzliche Saiten, die nicht angespielt werden, sondern lediglich durch Resonanz mitklingen. Man findet sie bei alten Instrumenten wie der Viola d’amore und dem Baryton.
Der Klavierbauer Blüthner hat das Prinzip auf den Flügel übertragen und den dreisaitigen Tönen jeweils eine vierte Saite beigefügt, die durch Mitschwingen zur Tragfähigkeit des Tons beiträgt.
Aliquot-Stimmen
sind Register der Orgel: Zum Grundton erklingen zusätzliche Pfeifen in der Tonhöhe von Obertönen
Mixturen
Aliquot-Töne
sind dasselbe wie Obertöne.
Anschlag
ist ein Begriff, der noch aus jenen Tagen stammt, als Orgeltastaturen mit Fäusten traktiert, »geschlagen«, wurden.
Über einen Pianisten hört man oft: »er hat einen beseelten Anschlag«, obwohl nachweislich kein qualitativer Unterschied besteht zwischen einem einzelnen Ton, den ein Stümper hervorbringt, und einem, den ein Könner erzeugt. Das Geheimnis des beseelten Anschlags liegt eher in der Abfolge von Tönen, nämlich in der dynamischen
agogischen)
Arpeggien
sind ursprünglich eine Spielart der Harfe (ital. arpa), auf der sie oft sehr einfach zu verwirklichen sind: Der Harfenist kann die Saiten mit Hilfe der Pedalmechanik sehr schnell umstimmen; so kann er für ein Arpeggio die Saiten so einstimmen, daß alle nur noch die Töne eines einzigen Akkordes von sich geben, und streicht mit den Fingern über die Saiten, so daß die Töne in schneller Folge nacheinander erklingen. Da die Harfe pro Oktave nur sieben Saiten besitzt und
die C-Saite als Ces, C oder Cis,
die D-Saite als Des, D oder Dis
usw...
gestimmt werden können, sind auf der Harfe nur solche Akkorde durch einfaches Durchstreichen spielbar, die als Kombination dieser Töne einstimmbar sind, z. B. ein H-dur-Septakkord (H-Dis-Fis-A), indem man die sieben Saiten als Ces-Dis-Es-Fis-Ges-A-H stimmt. (In einem der Standardwerke zur Instrumentation, »Lehrbuch der Instrumentation« von H. Erpf, wird ausgerechnet dieser Akkord als nicht einstimmbar genannt. Ob spätere Auflagen diesen Fehler korrigiert haben, weiß ich nicht.)
Allgemein wird die Bezeichnung Arpeggio für zwei Spielarten benutzt:
• Die Töne eines Akkordes werden nicht genau gleichzeitig, sondern knapp hintereinander angeschlagen, meist in der Reihenfolge tiefster bis höchster Ton, was in Noten durch eine Wellenlinie vor dem Akkord symbolisiert wird. Notenbeispiel
• Die Töne eines Akkordes werden in rhythmische Spielfiguren zerlegt (man spricht auch von Akkord-Zerlegungen), die in einfachster Form sog. Alberti-Bässe
Notenbeispiel
Aufgewicht
– Belastet man eine Taste nach erfolgtem Anschlag mit einem Gewicht von bspw. 25 Gramm, so kehrt sie nicht in ihre Ruhelage zurück; belastet man sie mit etwas weniger, angenommen mit 23 Gramm, so wird die Taste diese 23 Gramm wieder anheben und trotz der Belastung in die Ruhelage zurückkehren. Das Gewicht, bei dem sie dies noch tut, nennt man Aufgewicht. Es ist für die Spielbarkeit außerordentlich wichtig, denn von ihm hängt ab, wie gut eine Mechanik repetiert
Gemessen wird das Aufgewicht am vorderen Tastenende bei getretenem rechten Pedal, also unter Ausschaltung des Gewichts der Dämpfung, seine untere Grenze liegt bei etwa 20 Gramm. Eine Taste, die bei weniger Belastung unten bleibt, ist zu träge, was meist an zu schwergängigen Achsen
Spielschwere
Ausbleien
– Um das Gewicht der Hämmer, die bei den tiefen Tönen schwerer sind als bei den hohen, auszugleichen, werden in die Tasten kleine Bleistöpsel eingesetzt, bei dem zu großen Spielgewicht des Flügels in das vordere Tastenende, bei dem zu geringen des Klaviers in das hintere. Bei der Fertigung wird so die Spielschwere
Spielwerk, Abb. 11
Die Spielbarkeit läßt sich durch Ausbleien aber nur innerhalb gewisser Grenzen positiv beeinflussen, denn geringere Spielschwere
Aufgewicht
Auslösung
– Kurz bevor der Hammer die Saite berührt, muß er von seinem Antriebsmechanismus freigegeben werden, damit er nicht nur gegen die Saite gedrückt wird, sondern wieder zurückprallen kann: Der Hammer muß »auslösen«.
Um zuverlässige und ausreichende Kraftübertragung zu gewährleisten, erfolgt die Auslösung möglichst spät, nämlich 1–2 mm vor der Saite. Reguliert wird dies durch eine Stellschraube, die der Klavierbauer Auslösepuppe nennt. Sie sorgt dafür, daß der Stößer
Spielwerk 8
Dies gilt jedoch nur für das Klavier, denn für den Flügel erfand Sebastian Erard 1821 einen Mechanismus, der den Anschlag aus fast jeder Tastenstellung heraus ermöglicht, die doppelte Auslösung:
Ein Hebel, der sog. Repetierschenkel, der ebenfalls auslösen muß, hebt den Hammer durch Federkraft bereits wieder in seine Ruhestellung, wenn man die Taste nur wenige Millimeter wieder hochkommen läßt, so daß der Stößer sofort wieder untergleiten kann und zu neuem Anschlag bereit ist. Man erreicht dadurch eine deutlich bessere Tonrepetition nicht nur bei schnellem Spiel, sondern auch bei langsamerem ein flüssigeres Ablösen der Töne und spricht deswegen auch von der Repetitionsmechanik. Für die Auslösung des Repetierschenkels sorgt die sog. Abnickschraube
Spielwerk 14
Bebung
ist beim Clavichord eine besondere Form der Verzierung, ähnlich dem Vibrato: Der Spieler verstärkt und entlastet den Druck der Taste auf die Saite in zitternder Bewegung, wodurch ein kontinuierliches leichtes Schwanken der Tonhöhe erreicht wird, das den Ton belebt. Dieser Effekt ist auf anderen Tasteninstrumenten nicht möglich, da nur beim Clavichord die Taste (bzw. deren Tangente, mit der die Saite angeschlagen wird) nach dem Anschlag in Saitenberührung bleibt.
Eine bekannte Stelle, wo auf dem modernen Klavier die Bebung nachgeahmt wird, und zwar durch Tonwiederholungen, ist das Rezitativ des dritten Satzes aus Beethovens vorletzter Klaviersonate op. 110. Notenbeispiel
Blei Ausbleien
Blindboden
ist beim Klavier eine Ecke des Resonanzbodens
Bogenflügel Streichklavier
Brillenbässe Tremolo
Celesta ist ein Tasteninstrument, das gelegentlich im Orchester verwendet wird. Seine Klangerzeugung erfolgt durch das Anschlagen von Metallplatten, so daß der Klang, der von c bis c''''' reicht, einem Glockenspiel ähnelt und wegen seiner Süßlichkeit nur für bestimmte Effekte einsetzbar ist. Der Name Celesta bedeutet die »Himmlische«. Ob je jemand ein himmlisches Glöcklein gehört hat, ist bis heute nicht gesichert ...
Cent
ist in der Akustik die Einheit für Tonhöhen, die 1884 Alexander John Ellis (1814–1890) eingeführt hat. Anders als das Hertz ist diese Einheit nicht absolut, sondern relativ: Sie gibt das Verhältnis zweier Frequenzen an, z. B. die Abweichung eines Tones von seiner Solltonhöhe. Ein Cent entspricht dabei 1/100 Halbtonschritt der temperierten Stimmung
Logarithmus zur Basis 1200. Wurzel aus 2:
Um zu der Oktave eines Tones zu gelangen, muß man seine Frequenz verdoppeln; um dies in 1200 Einzelschritten zu tun, muß man seine Frequenz 1200mal mit der 1200. Wurzel aus 2 multiplizieren, so daß gilt:
1 Cent entspricht 21/1200 = 1,00058
d.h. die Frequenz eines Tons, der 1 Cent zu hoch ist, weicht um 0,058 Prozent von seiner Sollfrequenz ab.
Chor
– Für die meisten Klaviertöne ist nicht eine einzige Saite, sondern ein ganzer Saitenchor vorhanden, nämlich drei Saiten pro Ton im Diskant, zwei im oberen Baßbereich und nur im unteren Baß je eine Einzelsaite. Die 88 Klaviertöne können es so auf 250 Saiten bringen (Steinway Konzertflügel: 243).
Für den Klang, für seine Wärme und Tragfähigkeit, ist die Chorreinheit sehr wichtig, denn nur wenn alle Saiten eines Tones exakt die gleiche Tonhöhe haben, entwickelt der Ton jene Sanglichkeit, die aus einer Drahtkommode ein Musikinstrument macht.
Leider ist gerade die Chorreinheit am wenigsten dauerhaft, deswegen muß bei Studio-Aufnahmen grundsätzlich ein Stimmer zugegen sein, der jederzeit nachbessern kann.
Claque (frz. »claquer«, klatschen) ist eine Gruppe von Konzert- oder Theaterbesuchern, die von einem Künstler oder Manager bestochen wurden, eifrig Beifall zu klatschen; die billigste Art, Claqueure zu organisieren, ist es, Omas, Opas, Onkeln, Tanten, Freunden und Bekannten Freikarten zu schenken.
Chromatik
– Jemand hat das Klavier einmal als Leitz-Ordner für Töne bezeichnet, denn säuberlich liegt, von links nach rechts nach Tonhöhen geordnet, ein Halbton neben dem anderen vor dem Spieler aufgereiht. Spielt er brav einen nach dem anderen unter Einbeziehung aller schwarzen Tasten, und ohne eine weiße auszulassen, erhält er, was man eine chromatische Tonleiter nennt, nämlich eine Tonleiter in Halbtonschritten.
Chroma ist griechisch und bedeutet Farbe. Nicht jeder Halbtonschritt allerdings ist ein chromatischer, ein »gefärbter«, denn es gibt auch diatonische
Zur Notation chromatischer Tonleitern liest man bisweilen die Regel, daß sie aufwärts mit # und abwärts mit b zu schreiben seien. Diese Regel ist falsch; die bessere lautet, sie so zu notieren, daß möglichst wenig Töne tonleiterfremd sind und sich mit anderen Stimmen möglichst wenig Querstände ergeben; die Notation ergibt sich also aus dem jeweiligen harmonischen Zusammenhang. Notenbeispiel
Dämpfer
sind mit Filz garnierte Holzklötzchen, die die Saitenschwingung wieder abdämpfen, wenn man die Taste wieder hochkommen läßt. Spielwerk, Abb. 42
Das Abdämpfen muß zum richtigen Zeitpunkt geschehen, der durch das Regulieren des Halbgangs
Pedal
Zappeln)
Dehnungslänge
gibt das Maß an, um das eine Saite gedehnt werden muß, also wieviel mehr Saitenlänge auf den Stimmerwirbel aufgewickelt werden muß, damit die Saitenspannung und damit die Tonhöhe um einen bestimmten Wert ansteigt. Die Dehnungslängen von Klaviersaiten sind extrem klein; so genügt z. B. im Bereich der zweigestrichenen Oktave eine Dehnungslänge von wenigen 100tel Millimetern, um die Tonhöhe um ein Cent
Diatonik
– Nichts ist einfacher, als auf dem Klavier eine diatonische Tonleiter zu spielen: Man erhält sie, indem man auf den weißen Tasten Staub wischt. Sinngemäß übersetzt heißt das Wort eigentlich »Ton für Ton« (die griechische Vorsilbe dia bedeutet »durch«, also eigentlich »durchtönig«), gemeint sind die Töne einer natürlichen Tonleiter mit zwei Halb- und fünf Ganztonschritten im Gegensatz zur pentatonischen
chromatischen
Ganztonleiter
Notenbeispiel
Diesis Reine Intervalle
Didymisches Komma Reine Intervalle
Differenztöne
entstehen durch Interferenz zweier zusammenklingender Töne. Z. B. ergibt der Ton a (220 Hz) mit dem Ton e' (330 Hz, wenn er als reine Quinte zum a gestimmt ist) den Differenzton A:
330 Hz – 220 Hz = 110 Hz,
der für ein geübtes Ohr deutlich wahrnehmbar ist. Notenbeispiel
Diskant
ist in mehrstimmiger Musik die höchste Stimme, Diskant-Instrumente sind Instrumente, die eine Oktave höher klingen als die Normallage, und der Diskant als Tonbereich bezeichnet bei Tasteninstrumenten die Töne ab etwa der zweigestrichenen Oktave, deren Saiten-Anordnung beim Flügel durch den Kapodaster
Doppelschlag
– eine Verzierung, s. Notenbeispiel
Druckpunkt
– Durch die Auslösung
Doch ist das alles auch eine Frage der richtigen Regulierung der Flügelmechanik: Der Stößer
Hammerrolle
Auslösung
Man hat aber auch schon Spieler sagen hören, daß der Druckpunkt unbedingt deutlich zu fühlen sein müßte, doch dürfte das wohl ein Mißverständnis und schlechte Gewöhnung sein.
Druckstab
ist bei Klavieren ein Metallstab, der auf die Platte
Wirbel
Bildtafel Klavier
Dübel Plattendübel
Duplex-Skala
– Bei den meisten Flügeln stehen die Längen der toten Saitenenden in einem bestimmten Verhältnis zur klingenden Saitenlänge (1/2, 1/4, 1/8 Saitenlänge), so daß sie durch Resonanz den 2., 4. oder Teilton
Bildtafel Flügel
Leider können die Duplex-Enden bei Alterung der Saiten gelegentlich auch störendes Zinseln
Dynamik
meint in der Musik Unterschiede in den Lautstärken. Der dynamische Bereich des Klaviers, also der Unterschied zwischen leisestem und lautestem Ton, beträgt etwa 45 dB, abhängig vom Raum, vom Instrument und vom Spieler.
Dynamische Vorschriften in Noten, die von pp (pianissimo, »leisest«) bis zu ff (fortissimo, »lautest«) reichen (in der Spätromantik auch von pppp bis ffff), sind nie absolut, sondern immer relativ zu verstehen und im Zusammenhang mit dem Zeitstil zu sehen. In Mozarts Klaviermusik z. B. gibt es nie ein pp oder ff, allenfalls ein p oder f, aber das heißt weder, daß Mozart nur zwei Lautstärkegrade kannte, noch daß jedes p immer um genau dasselbe Maß leiser zu sein hätte als ein f. Manchmal auch findet man bei Komponisten dynamische Anweisungen, die eine Stelle gar nicht hergibt, weil sie zu dünnstimmig gesetzt ist, um im gleichen ff zu erklingen, das ein anderer Komponist an anderer Stelle fordert.
Beim Klavier ist die Dynamik die einzige Möglichkeit, die Klangfarbe eines Tones zu beeinflussen (laute Töne sind obertonreicher und klingen heller als leise), und gehört deshalb neben der Agogik
1. Als vertikale Dynamik bestimmt sie die Klangmischung gleichzeitig angeschlagener Töne, die hart und schroff oder weich und angenehm, voll oder dünn, samtig oder metallisch klingen können, abhängig davon, wie laut die Oberstimme, die Mittelstimmen und der Baß im Verhältnis zueinander sind.
2. Als horizontale Dynamik muß sie dem Klavierspieler manch andere Gestaltungsmöglichkeit ersetzen. Er kennt kein An- und Abschwellen auf einzelnen Tönen, keine Klangfarben-Änderung bei ein und demselben Ton, kein Vibrato, kein Portamento (das fast unmerkliche Hinübergleiten eines Tones in den nächsten) und damit kein wirkliches Legato, denn Klaviertöne beginnen dadurch, daß sie am Anfang laut und geräuschvoll sind, um dann relativ schnell zu verklingen, sozusagen immer mit einem Konsonanten: Statt »Ta-e-i-o-u« erklingt »Ta.Te.Ti.To.Tu«.
Wenn ein Klavierspieler seine Zuhörer trotzdem verzaubert, dann hat das sehr viel damit zu tun, wie sehr er durch dynamische Schattierungen die fehlende Sanglichkeit zu suggerieren vermag.
Ebenholz war früher das bevorzugte Material für die schwarzen Tasten. Es ist sehr dunkel, sehr hart und – sehr teuer, deswegen fertigt man die schwarzen Tasten heute überwiegend aus Kunststoff.
Einpauken ist ein Arbeitsgang, der in der Klavierfabrik von Maschinen erledigt wird, die so etwas wie einen klavierspielenden Roboter darstellen: Sie spielen die Instrumente ein, so daß sich alle Filze und Leder schon einmal zusammendrücken. Danach wird das Klavier endreguliert, und die Mechanik dürfte sich zu Hause beim Käufer nicht schon in den ersten Monaten wieder verändern.
Eisenrahmen Platte
Elfenbein
war einst der Rohstoff für den Belag der weißen Tasten. Das änderte sich, als die Elfenbeinpreise zuerst den Bau günstiger Klaviere nicht mehr erlaubten und schließlich auch den Herstellern der großen teuren Konzertflügel zu schaffen machten. Heute ist der Elfenbeinhandel verboten, und man fertigt die Tastaturbeläge aus einem speziell gefertigten Kunststoff.
Edlen Ersatz für Elfenbein findet man bei hochwertigen Instrumenten bisweilen durch die Verwendung von Rinderknochen und sibirischen Mammut-Zähnen. Wer Wert legt auf den Chic seines Instrumentes, kann sich damit immerhin eine teuer bezahlte Wertsteigerung seines Instrumentes vorgaukeln; Musikern ist in der Regel egal, ob sie auf Plastik oder auf Elfenbein danebenhauen ...
Ergonomie scheint manchen Klavierherstellern ein Fremdwort zu sein: Man findet an manchen Instrumenten Spielladen, die so tief sind, daß kein Knie darunter paßt; Pedale, die so hoch angebracht sind, daß kein Fuß sie bequem treten kann; Deckelkanten, die den Fingern im Weg sind; Notenpulte, die jede freie Armbewegung behindern; Hocker, die auf drei Beinen kippeln u.a. Und manches davon merkt man leider immer erst nach dem Kauf.
Filz Garnierung
Flügelgrößen
– Flügel gibt es in der Länge von ca. 160 cm bis knapp über 300 cm. Für die verschiedenen Größen haben sich verschiedene Bezeichnungen eingebürgert:
•Stutzflügel: unter ca. 180 cm
•Studioflügel: bis ca. 210 cm
•Salonflügel: bis ca. 240 cm
•Konzertflügel: ca. 270 cm und größer
Allerdings sind diese und ähnliche Bezeichnungen bei verschiedenen Herstellern verschieden definiert, und was bei dem einen noch ein Stutzflügel ist, ist bei dem anderen bereits ein Salonflügel oder – da das Wort »Salon« schon lange aus der Mode gekommen ist – ein Kammermusikflügel (wobei das Wort »Kammer« längst genauso aus der Mode gekommen ist).
Die Größe entscheidet nicht nur über das Klangvolumen, sondern auch über die Reinheit der Bässe, denn kurze Baßsaiten erzeugen immer einen diffusen Klang; bei sehr kurzen Saiten kann der Baßton fast undefiniert erscheinen und ist schwer stimmbar.
Für hochwertige Aufnahmen auf Tonträgern eignen sich deswegen nur Konzertflügel.
Fußbänke
werden von kleineren Kindern benötigt, deren Beine sonst in der Luft baumeln würden, was eine vernünftige Sitzhaltung unmöglich macht. Es gibt zu diesem Zweck spezielle Bänke, die auch kurzen Kinderbeinen das Pedalspiel ermöglicht. Eine Bauanleitung dazu finden Sie hier: Pedalbank.
Ganztonleiter
– In bisweilen anzutreffender Terminologie sind die weißen Tasten die Ganztöne und die schwarzen die Halbtöne. Das ist musiktheoretisch betrachtet ziemlicher Unsinn, denn mit dem Spiel nur weißer Tasten erhält man keine Ganztonschritte, sondern Ganz- und Halbtonschritte. Die korrekteren Begriffe wären Stammtöne für die weißen und alterierte Töne für die schwarzen Tasten
Eine reine Ganztonleiter ist nur in zwei Tonlagen möglich, nämlich entweder mit 4 weißen und 2 schwarzen Tasten (f g a h cis dis) oder mit je 3 weißen und schwarzen (c d e fis gis ais). Notenbeispiel
Von der pentatonischen
diatonischen
chromatischen
Quintenzirkel
Garnierung
– An allen Stellen, an denen bewegliche Teile der Klaviermechanik sich berühren, werden sie zur Polsterung mit Filz oder Leder oder beidem versehen; mit Filz wegen seiner geräuschdämmenden Wirkung, mit Leder wegen seiner Zähigkeit und Abriebfestigkeit, die bei besonders beanspruchten Teilen wichtig ist, z. B. zwischen Stößer
Hammer
Gehäuse Umbauteile
Giraffenklavier ist neben dem Pyramidenklavier eine frühe Bauform des aufrechten Klaviers, das gut zwei Meter hoch war. Es wurde bis in die erste Hälfte des 19. Jahrhunderts hinein gebaut, um schließlich von dem kleineren Pianino abgelöst zu werden, das der heutigen Bauweise entspricht.
Glissando
ist das deutlich hörbare Hinübergleiten von einem Ton zum nächsten, was auf einigen Instrumenten, z. B. auf Geigen, stufenlos durch kontinuierliche Tonhöhenänderung möglich ist, auf einigen nur über chromatische
diatonisches
pentatonisches
Eine gefürchtete Glissando-Stelle findet sich in Beethovens Waldsteinsonate, die Glissando-Tonleitern in Oktaven vorschreibt, was auch guten Spielern nicht immer gelingt. Viele arrangieren diese Stelle deswegen um und verteilen die Oktaven auf zwei Hände. Claudio Arrau pflegte die Sonate vom Programm abzusetzen, wenn der Flügel dafür nicht leichtgängig genug war. Notenbeispiel
Glocke Plattenstützschraube
Graphit ist der einzige im Klavier benutzte Schmierstoff für Mechanikteile. Er wird an Holzflächen, die der Reibung mit anderen Teilen unterliegen, mit Hilfe eines Lackes aufgetragen.
Gußeisen
ist das Material für die Platte
Halbgang
benennt die Einstellung der Dämpfer: Wenn die Taste nach dem Anschlag zur Hälfte wieder hochgekommen ist, soll der Ton wieder gedämpft werden. Setzt die Dämpfung später ein, ist schnelles Staccato- und oft auch sauberes Legato-Spiel kaum möglich.
Das Einstellen des Halbgangs ist beim Klavier eine »fummelige« Arbeit, die kein Mechaniker sonderlich liebt, denn die Dämpferdrähte, die dazu zurechtgebogen werden müssen, liegen hinter den Hämmern versteckt.
Hammerfilz
– Der Klavierhammer besteht aus einem Stiel und einem Kopf, dessen hölzernen Kern man zur Tonerzeugung nicht direkt die Saiten anschlagen lassen kann, denn das würde zu starke Geräusche verursachen. In den Urtagen des Klaviers wurden die Hammerköpfe darum beledert, ab 1826 schließlich auch befilzt.
Der Hammerfilz wird von spezialisierten Herstellern gefertig (z. B. von der Firma Abel in Frankenhardt); er muß bestimmte Qualitäten aufweisen, nämlich möglichst dicht, gleichmäßig und langfaserig sein, damit er sich gut abziehen
Allerdings ist es nicht möglich, den Filz so zu fertigen, daß er im fertigen Klavier nicht noch nachbearbeitet werden müßte, diese Nachbearbeitung nennt man Intonation
Hammerklavier
– Eigentlich ist heute jedes Klavier ein Hammerklavier, doch benutzt man diese Bezeichnung nur noch für historische Instrumente um etwa 1800 und davor, auf deren Spiel sich einige Musiker, im Bemühen um Authentizität, spezialisiert haben. Allerdings sind die Originalinstrumente heute nicht mehr brauchbar, so daß auf Nachbauten musiziert wird.
Beethovens 29. Klaviersonate, B-dur, op. 106, wird landläufig als Hammerklaviersonate bezeichnet, ihr Originaltitel ist: Große Sonate für das Hammerklavier. Sie ist das bis dahin längste und schwierigste Klavierstück, das zu Beethovens Lebzeiten als unspielbar galt. Benutzt hat Beethoven den Begriff Hammerklavier lediglich in dem Bemühen um eine Eindeutschung des Wortes Pianoforte, es hat damit also keine besondere Bewandtnis, und eigentlich ist jede der 32 Beethovensonaten eine Hammerklaviersonate.
Hammerrolle
ist beim Flügel ein starr mit dem Hammer verbundenes Röllchen aus Leder, Filz und einem Holzkern, an dem der Stößer
Spielwerk, Abb. 4
Beim Klavier übernimmt die Funktion des Röllchens die Hammernuß, die anders geformt ist, da die Klavierhämmer aufrecht stehen und die Klaviermechanik im Gegensatz zur Flügelmechanik keinen Repetierschenkel besitzt. Auslösung
Hebeglied
ist ein Teil der Klaviermechanik, das sich zwischen Taste und Hammer befindet und die Tastenbewegung auf den Hammer überträgt. Es sorgt zum einen für eine Übersetzung der Tastenbewegung (1 cm Tastenbewegung entspricht ca. 5 cm Hammerbewegung), zum anderen besitzt es einen Mechanismus, der die Auslösung
Spielwerk, Abb. 1
Hochglanz
ist das, was den tiefschwarzen Konzertinstrumenten ihr ehrfurchtgebietendes Aussehen verleiht. Erzeugt wird er, indem auf das Gehäuse Polyester-Masse aufgespritzt wird, die dann abgeschwabbelt und poliert wird. Anderes als schwarzer Hochglanz ist bei Flügeln meist nur gegen Aufpreis zu bekommen, da schwarzer Hochglanz Standard ist und andere Ausführungen hochwertige Furniere voraussetzen.
Daß Hochglanz Einfluß auf den Klang hätte, muß man wohl eher in den Bereich nicht verifizierbarer Mystik verweisen.
Hocker
zum Klavierspielen gibt es in vielen Variationen, nicht alle erfüllen ihren Zweck optimal:
• Dreibeinige kippeln;
• manche drehbaren lassen sich nicht arretieren und drehen deswegen bei der ersten schwungvollen Bewegung mit;
• zu weich gepolsterte geben dem Körper zu wenig Halt;
• Sitzmulden verhindern freie Körperbewegungen;
• und viele Hocker lassen sich für erwachsene Spieler nicht tief genug stellen.
Es gilt also, beim Kauf auf diese Dinge zu achten.
Worauf sitzt man beim Klavierspielen? Auf seinem Allerwertesten. Der Allerwerteste ist allerdings nicht so viel wert, daß man ihm beim Klavierspiel eine bessere Behandlung zukommen lassen müßte als sonst im Alltag. Was man benötigt, ist eine ebene Sitzfläche, die nicht so hart ist, daß der Allerwerteste schmerzt, und nicht so weich gepolstert, daß der Körper keinen Halt findet. Jeder Hocker, der stabil genug ist und die richtige Sitzhöhe hat, erfüllt diesen Zweck, so daß man das Geld, das man in einen hochwertigen Klavierhocker investieren müßte, besser anlegt, indem man dafür lieber den Stimmer mal öfter kommen läßt. Denn zu den allerwertesten Organen beim Klavierspiel zählen nicht die Sitzknochen, sondern die Ohren, auf denen man tunlichst nicht sitzen sollte...
Holzrahmen Rast
Homophon
bedeutet gleichstimmig, und damit ist nicht einstimmig gemeint, sondern ein Satz, bei dem es im Gegensatz zu polyphoner
Notenbeispiel
Inharmonizität
ist eine Eigenschaft schwingender Saiten, die bewirkt, daß man Klaviere nicht mit Stimmgeräten
Obertöne
Schwebungen
Die Inharmonizität ist bei jedem Klavier anders und verleiht einem Instrument auch seinen Klangcharakter, der bei zu großer Inharmonizität drahtig, bei zu geringer zu weich werden kann. Abhängig ist das von der Gestaltung der Saitenmaße, nämlich dem Verhältnis zwischen Durchmesser, Länge und Spannung der Saite, so daß die richtige Saitenmensurierung bei der Klavierkonstruktion von großer Bedeutung ist. Ausführlicher Artikel
Intonation
– Der Klangcharakter eines Klaviertons ist sehr von den Eigenschaften des Hammerfilz
Abziehen
Spielwerk 20)
Die Kunst des Intonierens besteht darin, dem Ton seine Schärfen und Nebengeräusche zu nehmen, ohne Farbigkeit und Dynamik zu beeinträchtigen, und gleichzeitig Ausgewogenheit in allen Tonlagen zu erreichen, insbesondere dafür zu sorgen, daß einzelne Töne nicht lauter oder leiser sind als ihre Nachbarn.
Mangelhaft intonierte Instrumente hinterlassen oft auch den Eindruck, schlecht zu stimmen, denn der Klang kann dann betont obertonreich sein, wodurch Unzulänglichkeiten der Stimmung deutlicher hörbar werden.
Ivory Emotion
– (engl., Elfenbein-Gefühl) ist weder der Titel eines Klavierstücks, noch der Name einer Klaviermarke und auch nicht die Beschreibung eines emotionalen Zustands, sondern im Jahr 2008 ein HDMI-Video-Kabel der Firma Oehlbach ...
Jankó-Klaviatur
– 1883 läßt der Mathematiker Paul von Jankó (1856–1919) eine Klaviatur patentieren, bei der sechs Terrassen von Tasten chromatisch so angeordnet sind, daß Skalen sämtlicher Tonarten mit demselben Fingersatz gespielt werden können, Akkordgriffe vereinheitlicht sind und der Hand eine Spannweite bis zur Oktavsext ermöglicht wird. Details finden Sie hier:
Notenbeispiel
Kammerton
ist der Stimmton a', dessen Frequenz auf 440 Hz festgelegt wurde, zunächst durch die ASA (American Standards Association), 1939 auf einer Londoner Konferenz auch von der ISA (International Federation of the National Standardizing Associations). Steinway stimmte um 1880 seine Instrumente noch auf 458 Hz.
Neben dem Kammerton gab es früher auch den Chor- (den Stimmton der Orgeln), den Opern- und den höheren Cornet-Ton der Feldtrompeter und Stadtpfeifer. Keiner dieser Stimmtöne war standardisiert, und alle konnten regional unterschiedlich sein.
Heute wird die Kammertonhöhe meist geringfügig überschritten, d.h. man hat sich auf einen Standard geeinigt, den niemand einhält.
Klaviere, die deutlich unterhalb der Kammertonhöhe stehen, sind meist längere Zeit nicht gestimmt worden. Sie benötigen dann wenigstens zwei, manchmal mehr Stimmungen, bis sie wieder zu gebrauchen sind. Zu geringe Tonhöhe kann aber auch ein Hinweis darauf sein, daß die Stimmung nicht hält, weil die Wirbel
Abweichungen von der Kammertonhöhe können aber auch klimatisch bedingt sein: Bei hoher Luftfeuchtigkeit quillt der Resonanzboden
Resonanzbodensteg
Kapodaster
ist beim Flügel eine Plattenstrebe, die im Diskant die Saiten von oben hinabdrückt und deren klingende Länge begrenzt, von oben, also entgegengesetzt der Anschlagsrichtung des Hammers, deswegen, weil dann der Anschlag die Saite nicht aus ihrer Lage drücken kann; während nämlich beim Klavier die Saiten zum Resonanzboden
Bildtafel Flügel
Kasimir
ist ein speziell gefertigter dünner Filzstoff, der zur Garnierung
Achsen
Keyboard im allgemeinen heißt im Englischen jede Art von Tastatur, im speziellen versteht man darunter ein elektronisches Tasten-Instrument.
Kielflügel ist ein anderes Wort für das Cembalo, da bei ihm die Saiten mit einem Federkiel angezupft werden.
Kinderklavier, auch Toy Piano, ist ein Spielzeug in Form eines Miniatur-Klaviers oder -Flügels. Wie ein richtiges Klavier besitzt es Tasten und eine Spielmechanik, die aber keine Saiten, sondern Stahlstäbe anschlägt, so daß sein Klang einem Glockenspiel, bzw. einer Celesta
1948 kam John Cage als erster auf die Idee, es als Musikinstrument einzusetzen, und schrieb eine »Suite for Toy Piano«; andere Komponisten folgten (z. B. George Crumb, Mauricio Kagel), und es gibt sogar Pianisten, die sich dem Spielzeug widmen (z. B. Margaret Leng Tan, Isabel Ettenauer, Bernd Wiesemann).
Nicht zu verwechseln ist dieses Instrument mit kindgerechten Bauformen, wie es sie bei Streich- und Holzblas-Instrumenten und Gitarren gibt. Das Kinderklavier ist nicht etwa ein verkleinertes Klavier, das der Körpergröße junger Spieler angepaßt wäre, sondern tatsächlich nur ein Spielzeug, das zum Erlernen des Klavierspiels völlig ungeeignet ist.
Klappern
nennen Klavierlehrer das ungewollt nicht genau gleichzeitige Anschlagen von Akkordtönen, das sehr störend sein kann und der Klangqualität abträglich. Gewollt, gelegentlich und genau dosiert eingesetzt, kann es aber auch als Ausdrucksmittel dienen, indem man z. B. Melodietöne leicht nachschlägt, um sie zu akzentuieren, oder Baßtöne leicht vorwegnimmt.
Klappern als Störgeräusch kann bedeuten, daß ein Mechanikteil sich gelöst hat oder ein Gegenstand in das Klavier gefallen ist. Letzteres ist bei Flügeln leicht möglich, indem ein Bleistift vom Notenpult rollt und zwischen den Saiten hindurch auf die Mechanik fällt oder hinter den Klaviatur-Deckel rutscht.
Klavarskribo Tabulaturen
Klavier war ehemals alles, was Tasten hatte, also sowohl Klavichord als auch Cembalo, Orgel und Hammerklavier. Heute wird es als Oberbegriff für das aufrecht stehende Klavier und den Flügel verwendet, kann aber auch das aufrechte Klavier im Gegensatz zum Flügel meinen.
Klavierauszüge
sind das tägliche Brot des Korrepetitors, der in Opernhäusern bei Einzelproben das Orchester ersetzen muß, oder des Klavierspielers, der einen Solisten begleitet, wenn ein Orchester nicht zur Verfügung steht. Zu diesem Zweck sind so gut wie alle Solokonzerte im Klavierauszug erhältlich, der die Stimmen des Orchesters auf zwei Hände reduziert; und der Klavierspieler reduziert es dann nicht selten noch einmal, indem er versucht, sich nach dem Motto »Welche Stimme lassen wir heute weg?« durch den Notentext zu mogeln.
Bevor es Schallplatten oder andere Medien gab, war der Klavierauszug die einzige Möglichkeit, ein Werk kennenzulernen. Wer sich mit einer Sinfonie, einer Oper oder einem Konzert beschäftigen wollte, mußte also selber musizieren können, evtl. mit einem Partner, denn viele Werke waren auch in vierhändiger Fassung zu bekommen, einige sogar in achthändiger an zwei Klavieren.
Einerseits ist zu begrüßen, daß wir heute die Möglichkeit haben, Musik in ihrer Originalfassung und oft in meisterhafter Qualität zu hören, andererseits aber schaut man mit gewissem Neid auf Zeiten, in denen das Niveau häuslichen Musizierens wohl doch höher war, als es das heute oft ist.
Klavierstuhl Hocker
Klaviertrio, -quartett, -quintett bezeichnet nicht etwa das Zusammenspiel von drei, vier oder fünf Klavieren, sondern die Besetzung mit einem Klavier und zwei, drei oder vier Streichinstrumenten. Eines der bekanntesten Werke ist Schuberts Forellenquintett.
Kleinklavier
– Man versteht darunter Klaviere bis zu einer Höhe von etwa 110 cm. Größere Instrumente haben mehr Klangvolumen, sauberere Baßtöne und günstigere Hebelverhältnisse des Spielwerks. Allerdings läßt sich die Formel »je größer umso besser« nicht verallgemeinern, denn entscheidender als die Größe ist sicherlich die Gesamtqualität eines Klaviers.
Unterhalb der Größe, die noch qualitativ akzeptable Instrumente erlaubt, liegen allerdings sicherlich Kleinstklaviere, die man auch gebaut hat. Mit einer Höhe von ca. 90 cm sind sie nur wenig höher als ein Tisch und haben oft nicht den vollen Tonumfang. Die übliche Anordnung des Spielwerks ist bei ihnen nicht mehr möglich, sie besitzen eine Untertasten-Mechanik, also eine, die tiefer liegt als die Tasten und durch Drähte an den Tasten bewegt wird.
Klirren
kann im Klavier mehrere Ursachen haben:
• Der häufigste Grund ist, daß ein Teil locker ist oder ein Fremdkörper ins Klavier gefallen ist, bpsw. eine Büroklammer auf den Resonanzboden des Flügels. Das ist oft nur mit Geduld zu orten und zu beseitigen, nicht selten gar nicht im Klavier, sondern irgendwo anders im Raum.
• Die Umspinnung
• Manchmal empfindet man etwas als Klirren, was gar kein Störgeräusch ist, sondern nur ein verstärkt hervortretender Oberton
• Zinseln
Konsolen sind zusätzliche Beine unter der Spiellade, also rechts und links unter der Tastatur, die man meist nur bei etwas größeren und besseren Klavieren findet.
Konzertflügel Flügelgrößen
Konzertklavier – so nennen einige Hersteller ihre größeren und hochwertigeren Klaviermodelle. Das Wort ist jedoch ein Euphemismus, denn für optimalen Klang im Konzertsaal braucht man immer einen Flügel, auch das beste Klavier ist dafür kaum geeignet.
Konzertstimmung
bezeichnet nicht eine besonders sorgfältige Stimmung, sondern schlicht das Stimmen eines Instruments für ein Konzert. Sorgfältige Arbeit leistet ein Klavierstimmer hoffentlich auch, wenn er für einen Privatmann stimmt. Die Besonderheit der Konzertstimmung liegt allenfalls darin, daß sie termingebunden ist, denn das Instrument sollte erst am Konzerttag gestimmt werden und nicht schon etliche Tage vorher, sonst besteht die Möglichkeit (eigentlich sogar Gewißheit), daß beim Konzert nicht mehr alle Töne chorrein
Kreuzsaitig Steg
Leder Garnierung
Leim ist im Instrumentenbau überwiegend Glutinleim (Hautleim, Knochenleim), der erstens den Vorteil hat, recht hart zu werden, so daß er nicht wie Gummi schwingungsdämpfend wirkt, und zweitens mittels Erwärmung wieder lösbar ist, so daß verleimte Teile bei Reparaturen ausgewechselt werden können, was auch bei der Klaviermechanik wichtig ist.
Luftfeuchtigkeit
kann für ein Klavier genauso gut zu niedrig wie zu hoch sein. Optimal ist ein Raumklima, dessen relative Luftfeuchtigkeit bei 45 bis 60 Prozent liegt.
Im Zeitalter der Zentralheizungen stellen Schäden durch zu niedrige Feuchte das größere Problem dar. Schlimmstenfalls entstehen dadurch im Resonanzboden
Stimmstock
Wirbel
Achsen
Einzig wirksame Abhilfe dagegen schafft ein dem Raumvolumen angepaßter Luftbefeuchter, Feuchtigkeitsspender in Form von Wasserbehältern an den Heizkörpern oder im Klavier sind kaum effektiv.
Lyra war bei den alten Griechen die siebensaitige Leier, eine Art Harfe; in Militärkapellen und Spielmannszügen heißt so das Glockenspiel. Die charakteristische äußere Form der Lyra wurde, als schmückendes Beiwerk, bei alten Flügeln für die Pedalhalterung übernommen. Bei modernen Instrumenten ist sie schmucklos und zweckmäßig, wird aber weiterhin Lyra genannt, doch findet man die alte Lyra-Form nur noch im Firmenlogo von Steinway.
Mechanische Klaviere
kamen gegen Ende des 19. Jahrhunderts in Gebrauch und waren weit verbreitet, solange der Schallplattenspieler noch nicht allgegenwärtig war. Heute ist fast jedes elektronische Keyboard ein automatisches Instrument, das auf Knopfdruck beliebige Musik abspielen kann, mal mehr, mal weniger erträglich.
Eine Besonderheit, weil auch heute noch von historischem Interesse, war das Welte-Mignon-Klavier, entwickelt von dem Freiburger Orchestrion-Fabrikanten Edwin Welte. Es speicherte das Spiel eines Pianisten auf Lochstreifen, und zwar, soweit die Aufzeichnungs-Technik dies erlaubte, differenziert und nuanciert genug, um auch heute noch durch sehr viele erhaltene Papierrollen einen Eindruck vom Spiel namhafter Musiker zu bekommen, unter ihnen Eugene d’Albert, Emile von Sauer, Edvard Grieg, Camille Saint-Saëns, Gustav Mahler, Richard Strauss und Claude Debussy.
Flügel, die diese Rollen mit Hilfe einer pneumatischen Mechanik wiedergeben, gibt es noch, bzw. sind restauriert worden, ungeklärt geblieben aber ist das Aufnahmeverfahren im einzelnen, denn Welte hütete das Geheimnis, es gab nur wenige Personen, die damit vertraut waren, und die entsprechenden Geräte sind im zweiten Weltkrieg zerstört worden, leider auch zahlreiche Aufnahme-Rollen.
Den wohl modernsten mechanischen Flügel stellt der Bösendorfer 290SE dar, den es seit 1986 gibt. Er speichert die Tastenbewegungen, die durch Sensoren abgegriffen werden, während des Spiels eines Pianisten ab, und ein Computer kann sie jederzeit ohne den Pianisten auf demselben oder einem anderen SE-Flügel wiedergeben. Das erlaubt z. B., daß ein Pianist das Stück zu Hause auf einem verstimmten Instrument in Hamburg einspielt, damit es in einem Konzertsaal in New York auf einem gestimmten erklingt, ohne daß der Spieler erst anreisen müßte...
Mensur
meint bei Saiten-Instrumenten die Bemaßung der Saiten, die so berechnet werden muß, daß die Saite das für den Klang jeweils optimale Verhältnis zwischen Länge, Durchmesser und Spannung aufweist. Außerdem gilt es, Materialeigenschaften zu berücksichtigen, nämlich die Zerreißgrenze des Saitendrahts.
Da ein Klavier mehr als 200 Saiten hat, deren Eigenschaften aufeinander abgestimmt sein müssen, ist deren Mensuration keine triviale Aufgabe. Zudem ist beim Klavier der Grad der Inharmonizität
Metronom ist ein Gerät, das manche zärtlich »mein Tickerchen« nennen.
Mixturen
sind Register der Orgel: Es erklingt nicht nur ein einziger Ton, sondern ein Gemisch aus Grundton, Oktave, Duodezime u. evtl weiteren Tönen, die der Obertonreihe
In der Klaviermusik kann man bei entsprechenden Tonkombinationen ebenfalls von Mixturen sprechen, nur kann man auf dem Klavier natürlich nicht ein Register hinzuschalten, sondern muß alle Töne selber anschlagen. Ausgiebig verwendet hat solche Mixturen z. B. Claude Debussy, interessanterweise aber nicht so, wie man es erwarten würde: Die zusätzlichen Intervalle über verschiedenen Tönen bleiben, anders als bei der Obertonreihe, selten genau die gleichen Notenbeispiel
Moderator
– Um die Ohren der Nachbarn zu schonen, sind viele Klaviere mit einem zuschaltbaren Moderator ausgestattet: Zwischen Saiten und Hämmer schiebt sich ein Filztuch, das den Anschlag dämpft. Hinzugeschaltet wird die Einrichtung bei den meisten heutigen Klavier über das mittlere Pedal, das nicht zu verwechseln ist mit dem mittleren Pedal des Flügels, s. Sostenuto-Pedal
Mordent
(ital. »Kneifer«) – eine Verzierung, s. Notenbeispiel
Motten
im Klavier sind gefürchtete Schädlinge, denn der Wollfilz der Hämmer und der Garnierungen
Murkys, Murky-Bässe
(auch Brillenbässe) s. Tremolo
Nachdruck
ist der letzte Teil des Tastenweges, den die Taste nach Beginn der Auslösung
Spielwerk 9)
Niederdruckschwere Spielschwere
Notenpulte
an Klavieren leiden unter einem Mangel: Die Noten lehnen nicht an einer Holzplatte, so daß man bei dünnen instabilen Notenheften eine Schreibunterlage hätte, um sich Bleistiftnotizen wie Fingersätze u.a. zu machen. Das ist bei Flügeln besser, aber die Notenpulte der Flügel leiden trotzdem unter demselben Mangel, denn die Notenstütze ist zwar eine genügend breite, aber keine genügend hohe Platte, um auch noch oben auf einer Notenseite bequem schreiben zu können. Praktisch veranlagte Klavier-Übende schneiden sich darum einen stabilen Karton oder sägen sich eine dünne Sperrholzplatte zurecht, die man hinter die Noten stellen kann.
Anstatt solch banale Unzulänglichkeiten mal zu verbessern, hat Steinway in Zusammenarbeit mit dem Pianisten Lang Lang (laut einer Zeitungsmeldung der Welt am Sonntag) 2007 aber immerhin schon einmal ein Klavier mit Halterung für eine Coca-Cola-Dose »entwickelt« ...
Oberdämpfung
– Als man begann, immer kleinere Klaviere zu bauen, war man gezwungen, die Dämpfer unterhalb der Hämmer anzuordnen statt, wie vorher üblich, oberhalb.
Da Oberdämpfer, konstruktiv bedingt, schlechter dämpfen, ist Unterdämpfung heute auch bei größeren Instrumenten die Standardbauweise, und Oberdämpfung ist ein sicheres Zeichen dafür, daß das Klavier zu alt ist, um noch als Musikinstrument genutzt werden zu können. Abbildung
Obertasten
sind die schwarzen Tasten der Klaviatur, Untertasten die weißen. Bei hochwertigen Instrumenten werden die Obertasten aus Ebenholz gefertigt, das sehr hart ist, bei weniger kostspieligen aus Kunststoff. Ebenfalls aus Kunststoff bestehen heute überwiegend die Beläge der weißen Tasten. Elfenbein
Obertöne (auch Teil- oder Partialtöne)
– Ein Ton besteht nie nur aus einer einfachen Grundschwingung, sondern aus zahlreichen höheren Oberschwingungen, die als zusätzliche Obertöne hörbar werden.
Klaviertöne werden mit zunehmender Anschlagsstärke und damit zunehmender Lautstärke obertonreicher. Dies ist durchaus erwünscht, da nur so der Ton modulationsfähig erscheint. Bei zu stark hervortretenden Obertönen wird der Ton allerdings »klingelnd« oder zu geräuschvoll. Das richtige Maß zu finden, ist eine Frage der Qualität des Hammerfilzes und sorgfältiger Intonation
Akustische Grundlagen 5
Orgelklavier war im 16. Jahrhundert eine Kombination aus Saiten- und Pfeifen-Instrument, die in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts wieder beliebt wurde, z. B. als Melodica des Augsburger Orgel- und Klavierbauers J. A. Stein, bei der die linke Hand die Begleitung auf einem Hammerwerk, die rechte die Melodiestimme auf angekoppeltem Pfeifenwerk spielte.
Partialtöne Obertöne
Pedal
– Manche Klaviere haben drei, die meisten zwei Pedale. Doch wenn man von dem Pedal spricht, meint man immer das rechte. Mit ihm wird die Dämpfung aufgehoben, so daß die Töne weiterklingen, auch wenn man die Taste nach dem Anschlag nicht gedrückt hält.
Für differenziertes Pedalspiel ist eine sehr genaue Regulierung der Dämpfung nötig Zappeln).
Spieltechnik
s. auch Verschiebung
Sostenuto-Pedal
Pedalangaben findet man in der Musik des 19. Jahrhunderts vor als Ped. für das Niedertreten und * für das Loslassen des Pedals. Die Zeichen sind für eine differenzierte Notation allerdings kaum zu gebrauchen, deswegen haben sich viele Komponisten gar nicht die Mühe gemacht, sie hinzuzufügen. Robert Schumann z. B. pflegte am Anfang von Stücken oder an bestimmten Stellen einfach die Angabe »Pedal« zu machen und überließ dem Spieler, wie er das Pedal im einzelnen benutzt. In Chopins Werken hingegen findet man meistens taktweise Pedalangaben, die ein guter Spieler besser ignoriert, denn sie sind oft schematisch und bekunden nur an wenigen Stellen eine bestimmte Absicht. Schumann macht sich deswegen über Chopins Angaben lustig: Im Carnaval op. 9 schreibt er in 21 von 22 Einzelsätzen gelegentlich »Pedal« vor, führt aber im einzelnen nicht aus, wie es anzuwenden ist. Selten benutzt er die Angaben Ped. und *, nur in einem Stück macht er dies so ausgiebig wie Chopin, nämlich im 13. Stück, und das trägt den Titel »Chopin«.
Pedalklavier – Die Orgel hat neben einem oder mehreren Manualen auch eine Pedalklaviatur, auf der mit den Füßen die Baßstimme gespielt wird. Bereits im 15. Jahrhundert existieren auch schon Pedalklavichorde, im Barock benutzten viele Organisten das Pedalcembalo als Übeinstrument. Im 18. und 19. Jahrhundert gab es auch Hammerklaviere mit Pedalklaviaturen, Skizzen und Studien für den Pedalflügel schrieb Schumann (Opus 56 und 58 und 60).
Pentatonik
bedeutet so viel wie »Fünftönigkeit« und ist das, was auf dem Klavier erklingt, wenn man nur die schwarzen Tasten benutzt. Dann nämlich spielt man nur Ganzton- und Anderthalbton-, aber keine Halbtonschritte. Das geht auch anders als nur mit schwarzen Tasten, ist aber so am übersichtlichsten. Notenbeispiel
Pentatonik hat den Vorzug, kaum Dissonanzen zu erzeugen, und ist darum die einfachste Möglichkeit zu improvisieren: Man tritt das rechte Pedal und klimpert auf den schwarzen Tasten allerlei sinnloses Zeugs, das irgendwie immer zueinander paßt. Auf diese Weise kann man »kreativ« sein, ohne irgend etwas vom musikalischen Handwerk zu verstehen...
Ihren Ursprung hat die Pentatonik in sehr früher Musik, und man findet sie noch in einfachen Kinderliedern.
Pianino – Bezeichnung für das Kleinklavier
Platte
ist der Eisenrahmen, der neben der Rast
Bildtafel Klavier
Da Guß leicht brechen kann, dürfen Klaviere beim Transport keinen kräftigen Stößen ausgesetzt werden. Eine gebrochene Platte ist kaum reparabel.
Plattendübel
– Die Stimmwirbel
Stimmstocks
Platte
Es gibt auch Platten, die den Stimmstock nicht vollständig bedecken und statt Wirbelbohrungen großflächige Aussparungen (Fenster) haben, was den Vorteil haben kann, daß die freien Wirbelenden kürzer gehalten werden können.
Plattenstützschrauben
verbinden bei größeren Instrumenten die Plattenstreben auch in der Instrumentenmitte mit der Rast
Resonanzboden
Eine Besonderheit stellt ein Patent Steinways dar: Unterhalb der letzten Stützschraube im Diskant, befindet sich kein Balken der Rast, an dem man sie festschrauben könnte, stattdessen ist eine hutförmige gußeiserne Glocke so an der Rim
Bildtafel Flügel
Polsterung Garnierung
Polyphon
– Wenn in technischen Beschreibungen elektronischer Keyboards zu lesen ist, das Instrument sei »28stimmig polyphon«, so ist damit gemeint, daß die Elektronik bis zu 28 Töne gleichzeitig generieren kann. So viele Töne gleichzeitig sind allerdings kaum polyphon denkbar, sondern allenfalls homophon
Notenbeispiel
Viele große Musiker behaupten, jede gute Musik sei polyphon, und da ist etwas Wahres dran, denn Polyphonie beschränkt sich keineswegs auf kunstvolle Formen wie Fugen, sondern ergibt sich oft auch in homophonen Sätzen, weil die Verwendung nur einer Melodie, die von ein paar Akkorden begleitet wird, selten gute und interessante Stücke entstehen läßt; fast immer findet man deshalb zur Melodie Gegenstimmen, und sei es nur eine differenziert geführte Baßlinie.
Polyrhythmik
ist etwas, mit dem sich jeder Klavierspieler irgendwann einmal auseinandersetzen muß. Meistens ist mehrstimmige Musik so gesetzt, daß eine Stimme genau mit jedem 1., jedem 2., jedem 3. Ton usw. einer anderen zusammenfällt. Oft genug aber kommen auch irreguläre Teilungen vor, von denen die einfachste die ist, daß die Linke z. B. 2 Töne zu 3 Tönen der Rechten spielt, wodurch nicht mehr alle Töne zusammenfallen. Dieses 2 gegen 3 läßt sich noch durch rhythmisches Auszählen einüben, aber bei 3 gegen 4 ist das schon ungleich schwieriger, und mit zunehmender Kompliziertheit hilft nur die vollständig unabhängige Steuerung beider Hände. Eine Stelle wie aus Beethovens c-moll-Variationen, wo zwei Quintolen (zweimal fünf Töne) gegen eine Septole (sieben Töne), also insgesamt 10 gegen 7 Töne zu spielen sind, dürfte einem Anfänger als unspielbar gelten, tatsächlich aber ist das durchaus erlernbar und verliert schnell seine Schrecken. Notenbeispiel
Anmerkungen und Übungen zu polyrhythmischem Klavierspiel siehe »Zwei gegen Drei« unter Spieltechnisches
Präpariertes Klavier
ist eine Spielerei, die durch John Cage bekannt wurde, der zur Klangverfremdung diverse Gegenstände zwischen und auf den Saiten befestigte. Aber bereits im 19. Jh. gab es verschiedenste Vorrichtungen, um den Klavierklang zu verfremden, bzw. mit Effekten zu versehen, vom Janitscharen-Zug bis zum Trommelschlegel, der auf den Resonanzboden hieb; Moderatoren
Neben solchen Effekten gehört es mittlerweile zum guten Ton Neuer Musik, daß der Pianist nicht nur auf den Tasten, sondern auch schon einmal direkt auf den Saiten spielt, indem er sie anschlägt, anzupft oder sonstwie bearbeitet. Da er dazu vom Hocker aufstehen muß, hat das immerhin den Vorteil, daß er ein bißchen Bewegung bekommt, was bekanntlich ja gesund sein soll. Irgend jemand hat dafür einmal den Begriff Inside Piano geprägt, da der Spieler nicht mehr nur vorm, sondern auch im Klavier agiert, nämlich Klaviersaiten mit Bogenhaaren oder sonstigen Schnüren anstreicht, hüpfende Gegenstände auf die Saiten wirft, mit Kolophonium präparierte Finger auf dem Resonanzboden quietschen läßt, mit einer Klobürste über die Saiten wischt und vieles mehr. Der erste, der Klaviersaiten direkt anzupfen ließ, war wohl Henry Cowell (»Aeolian Harp«, 1928).
Je nachdem, wie man ein Klavier präpariert, kann man damit evtl. auch Schaden anrichten; die bekannteste Methode, die Intonation
Pythagoräisches Komma Reine Intervalle
Prélude (frz.)
heißt Vorspiel. Es ist das romantische Gegenstück zum barocken Praeludium, das aus dem präludierenden Improvisieren entstand (z. B. als Choralvorspiel) und sich zu einer eigenständigen Kleinform der Klaviermusik entwickelte.
Das Wort ist in den letzten Jahren immer häufiger als die Prélude anzutreffen, obwohl es definitiv das Prélude heißt (lat. Praeludium, ital. il preludio, frz. le prélude, dt. das Vorspiel). Dasselbe gilt für das Nocturne (ital. il notturno, frz. le nocturne, dt. das Nachtstück), das definitiv nicht die Nocturne heißt (auch wenn www.leo.org zur Zeit, Sommer 2008, noch etwas anderes behauptet; Wikipedia schreibt es zur Zeit noch richtig).
Prellmechanik Wiener Mechanik
Quintenzirkel
– Schichtet man kleine Terzen übereinander, so hat man sich nach vier Terzen, also beim fünften Ton, im Kreis gedreht: c-es-fis-a-c, d.h. man ist wieder beim Ausgangston angekommen. Bei großen Terzen schließt sich der Zirkel schon nach dreien: c-e-gis-c. Dasselbe gilt für die Umkehrung dieser Intervalle, also für große und kleine Sexten.
Allein der Quintenzirkel oder dessen Umkehrung, der Quartenzirkel, schließt sich erst nach zwölf Intervallen, also beim 13. Ton, und liefert uns damit alle zwölf Töne unserer chromatischen Tonleiter. Er bildet darum und wegen tonartlicher Zusammenhänge das Grundgerüst unseres Tonsystems, und zwar gleichermaßen für Tonleitern wie für Akkorde.
Der Tonumfang des Klaviers ist gerade groß genug, um den Quintenzirkel vollständig auf der Tastatur darzustellen, ohne Töne oktavieren oder Quarten hinnehmen zu müssen:
C,-G,-D-A-e-h-fis'-cis''-gis''-dis'''-b'''-f''''-c'''''.
Dem Klavierstimmer dient der Quintenzirkel als Grundlage seiner Arbeit, wobei verschiedene Stimmer verschiedene Stimmzirkel benutzen. Notenbeispiel
Rast
– Sie ist das Grundgerüst jedes Klaviers, nämlich ein Holzrahmen, an der Platte
Resonanzboden
Stimmstock
Kleinklaviere haben oft eine Rast, die nur aus einem Balkenviereck ohne Querverstrebungen besteht, größere eine stabilere Konstruktion mit aufrecht, kreuz- oder strahlenförmig angeordeten Querbalken. Bildtafel Klavier
Beim Flügel gehört die gerundete Außenwand, die Zarge oder Rim
Regulieren
ist das Einstellen des Spielwerks, z. B. der Spieltiefe
Auslösung
Halbgangs
Nachdrucks
Für ein optimales Ergebnis sollte eine Mechanik immer systematisch durchreguliert werden. Denn da die verschiedenen Einstellungen ineinandergreifen, hat es selten Sinn, nur Teilregulierungen durchzuführen.
Wie oft ein Spielwerk nachreguliert werden sollte, ist abhängig von der Intensität der Nutzung.
Auf alle Fälle neu einreguliert werden muß das Spielwerk vor und nach dem Abziehen
Intonation
Regulator
– Bezeichnung für den Moderator
Reine Intervalle
– In unserem chromatischen Tonsystem führen rein gestimmte Intervalle in eine Zwickmühle, da sie nicht genau ineinander aufgehen:
• Drei große Terzen sind etwas kleiner als eine Oktave, die Differenz wird kleine Diesis genannt.
• Vier kleine Terzen sind um die große Diesis größer als eine Oktave.
• Vier Quinten sind um das syntonische Komma (auch didymisches Komma genannt) größer als eine (oktavierte) große Terz.
• Und der Quintenzirkel aus 12 Quinten ergibt mehr als 7 Oktaven (pythagoräisches Komma).
Für die reine Stimmung gilt darum dasselbe, wie für das Perpetuum mobile: Sie ist physikalisch nicht möglich, jedenfalls nicht für eine vollständige Tonleiter, weil sich nie mehr als sechs Töne zueinander rein stimmen lassen, spätestens der siebente Ton führt zu erheblich unsauberen Zusammenklängen.
Sollen die Intervalle dennoch zueinander passen, darf man sie also nicht rein stimmen. Als Standard dafür hat sich seit etwa Bachs Zeiten die Temperierte Stimmung
Akustische Grundlagen 11
Repetition
– Wie gut eine Tastatur repetiert, d.h. in welchem Tempo Tonwiederholungen möglich sind, ist ein wichtiges Qualitätsmerkmal. Neben einer genauen Regulierung
Spielschwere
Aufgewicht
Gute Repetition ist Voraussetzung für mühelose Geläufigkeit, die sonst nur schwer entwickelt werden kann. Da bemüht sich dann mancher Übende vergeblich, ohne zu wissen, daß nicht die Trägheit seiner Finger, sondern die Trägheit des Spielwerks ihn hindert und ihm evtl. sogar eine falsche Spieltechnik aufzwingt, die ihm schließlich auch auf besseren Instrumenten zu schaffen macht.
Repetitionsmechanik Auslösung
Residual-Tonhöhe
ist das, was das Ohr auch dann als Tonhöhe wahrnimmt, wenn sie gar nicht erklingt. Damit z. B. ein C hörbar wird, genügt es nämlich, seine höheren Teiltöne
Das macht es möglich, den Frequenzbereich bspw. von Telefonen nach unten zu beschneiden, ohne daß die Erkennbarkeit von Stimmen und Tonlagen darunter leidet.
Bei tiefen Tönen spielt dieses Phänomen eine wichtige Rolle, denn auch bei Klavier-Baßsaiten ist der Grundton kaum enthalten oder nur mit sehr geringer Intensität. Klavierbässe sind umso weniger grundtönig, je kleiner das Instrument ist und damit je kürzer die Baßsaiten sind. Daß das Ohr den Grundton nicht nur ergänzt, sondern hauptsächlich ihn und nicht die höheren Teiltöne bewußt wahrnimmt, hat mit dem Phänomen der Differenztöne
Resonanzboden
– Er ist eine ca. 1 cm dicke Fichtenholzplatte und die Seele des Klaviers. Seine Aufgabe besteht darin, die Saitenschwingung, die selber kaum Luftschall erzeugt, zu verstärken und, ähnlich einer Lautsprechermembran, in Hub umzusetzen. Seine Holzqualität ist klangentscheidend, deshalb werden bei hochwertigen Instrumenten bis zu drei Viertel des vom Lieferanten kommenden Holzes aussortiert.
Genauso wichtig wie die Holzqualität ist die richtige Konstruktion, insbesondere die Festlegung der Resonanzbodenwölbung. Der Resonanzboden ist nämlich, mit dem Auge schwer erkennbar, leicht gewölbt (im Englischen als Crown bezeichnet), u.a. um dem Saitendruck eine gewisse Spannung entgegenzusetzen. Diese Wölbung gibt durch Trockenprozesse des Holzes im Laufe der Jahrzehnte nach, so daß Klaviere schon dadurch eine begrenzte Lebensdauer haben.
Evtl. kann der Resonanzboden nach langer Alterung auch Risse bekommen. Das zu reparieren lohnt in der Regel nur bei hochwertigen Flügeln, da nur bei ihnen die Reparaturkosten noch deutlich unter dem Wert des Instruments bleiben.
Rim
– So nennt Steinway die äußere gerundete Gehäusewand seiner Flügel. Das Wort kommt aus dem Englischen und bedeutet so viel wie Zarge.
Die Besonderheit bei Steinway-Flügeln besteht darin, daß die Rast
Gefertigt wird die Außenwand der Flügel, indem mehrere dünne Holzschichten in einer hydraulischen Presse gebogen und miteinander verleimt werden. Sie ist so dick wie der Balken eines Dachstuhls, aber wesentlich höher, könnte also das Dach einer großen Werkshalle tragen.
Rippen
verstärken den Resonanzboden
Bildtafel Klavier
Rosetten
findet man auf der Rückseite des Resonanzbodens
Steg
Röllchen Hammerrolle
Rollen
findet man unter vielen Klavieren und fast unter jedem Flügel, so daß man das Instrument bequem im Raum verschieben kann. Manche Rollen aber sind sehr klein und nicht kugelgelagert, dann ist das Verschieben immer noch recht mühsam.
Rollen kann man auch nachträglich anbringen; dazu gibt es Konstruktionen, die so gestaltet sind, daß das Klavier nur geringfügig angehoben wird, damit die Pedale nicht weiter als nötig sich vom Fußboden entfernen, was ihre Benutzung reichlich unbequem werden lassen könnte.
Große Flügel besitzen große kugelgelagerte Doppelrollen, die sehr leichtgängig sind und deswegen eine arretierbare Bremse haben. Durch solche Rollen sind die schwersten Instrumente am leichtesten bewegt. Da sie meist auf Bühnen stehen, ist es gelegentlich schon vorgekommen, daß ein unbedacht Schiebender ein Instrument von der Bühne schob. Wenn vor der Bühne niemand steht oder sitzt, der nicht mehr schnell genug ausweichen kann, kommt dabei aber nur der Flügel zu Schaden...
Saitendraht
wird für die blanken, nicht umsponnenen Saiten als Meterware geliefert. Er muß sehr präzise gefertigt sein (in Abstufungen von 0.025 mm), hohe Zugfestigkeit besitzen und soll möglichst nicht rosten. Man sollte es vermeiden, die Saiten mit den Händen zu berühren, da Schweiß agressiv ist und Oxydation verursachen kann.
Saitendraht verliert im Laufe der Jahre an Elastizität, da er dauerhaft ausreckt, und erleidet an Berührungspunkten im Klavier Verformungen, die sich auf die Sauberkeit des Tons auswirken können. Beansprucht wird er auch durch häufiges Stimmen, so daß Spieler mit sehr hohen Ansprüchen nach vielleicht 15 Jahren ihr Instrument neu besaiten lassen.
Umsponnene
Saitenreiter – Da die Saiten sehr eng beieinander liegen, kann es bei ungenauer Fertigung vorkommen, daß sie sich an dem Ende, das zum Wirbel führt, berühren: sie reiten aufeinander. Das ist ein Fehler, der selbst bei hochwertigen Instrumenten zu beobachten ist. Die Befürchtung, daß dies zu mangelnder Stimmbarkeit führt, ist in den meisten Fällen unberechtigt, ganz ausschließen kann man es aber nicht.
Salonflügel Flügelgrößen
Schere
– Synonym für den Repetierschenkel, Auslösung
Schwebungen
sind verantwortlich dafür, daß verstimmte Töne so häßlich klingen. Sie entstehen durch Interferenz, wenn zwei gegeneinander verstimmte Töne zusammenklingen, und sind als periodische Lautstärkeschwankung hörbar, die im schlimmsten Fall als unangenehmes Rattern und Klirren empfunden wird. Akustische Grundlagen 3
Verschiedene Intervalle sind allerdings verschieden empfindlich für Verstimmungen, in der temperierten Stimmung müssen sogar alle außer der Oktave eine bestimmte Schwebungszahl aufweisen. Bleibt sie innerhalb eines gewissen Rahmens, wird sie vom Ohr noch toleriert. Schwebungszahlen der temperierten Stimmung: Notenbeispiel
Vor allem bei den höchsten und tiefsten Tönen kommt es vor, daß auch einzelne Saiten schweben. Solche Saiten lassen sich dann nie wirklich rein stimmen. Der Fehler kann im Saitenmaterial selber liegen oder daran, daß die Saite falsch aufgezogen wurde, oft auch daran, daß die Saite nicht fest auf dem Resonanzbodensteg
Stegstifte
Silie
(oder Kapodaster)
Sostenuto-Pedal
– Das mittlere Pedal des Flügels, auch Tonhaltepedal genannt, bewirkt, daß einzelne Töne weiterklingen, nämlich nur die, deren Tasten gedrückt sind, während man das Pedal tritt. Es wirkt darum wie eine dritte Hand: Man kann z. B. einen einzelnen Baßton mit dem Sostenuto-Pedal halten und hat dann beide Hände frei, um andere Töne dazuzuspielen, auf die das Sostenuto-Pedal dann nicht mehr wirkt, für die aber durchaus das rechte Pedal ganz normal benutzt werden kann. Spielwerk 18
Diese Erfindung Steinways gab es ursprünglich nur bei Flügeln, mittlerweile sind auch einige Klaviere damit ausgestattet. Doch Vorsicht: Nicht jedes dritte Pedal ist ein Sostenuto-Pedal, meistens wird damit nur der Moderator
Übrigens kann man auf das dritte Pedal auch getrost verzichten. Es gibt in der Klaviermusik nicht sehr viele Stellen, wo man es anwenden könnte, und kaum welche, die das dritte Pedal wirklich verlangen, denn die meisten der Stücke sind vor dieser Erfindung geschrieben.
Spielschwere
– Die meisten Klaviere haben eine Spielschwere, die knapp unter 50 g liegt, d.h. mit diesem Gewicht muß die Taste belastet werden, damit sie sich abwärts bewegt. Gemessen wird dies am vorderen Tastenende bei getretenem rechten Pedal, so daß das Gewicht der Dämpfer hierbei ausgeschaltet ist.
Ebenfalls nicht berücksichtigt bei dieser Messung wird die Auslösehemmung, d.h. gemessen wird die Niederdruckschwere bis zum Einsetzen des Druckpunkt
Der Wert ist rein statisch, d.h. er sagt nichts darüber aus, mit welcher Geschwindigkeit die Taste dann abwärts geht. Insofern ist die Spielschwere keine durchweg aussagefähige Größe, da es sehr darauf ankommt, wieviel Masse insgesamt bewegt werden muß. Da die Baßhämmer schwerer sind als die Diskanthämmer, erscheinen deshalb die Baßtöne schwergängiger, obwohl die statische Spielschwere im Baß und Diskant dieselbe ist.
Entscheidend ist letztlich das Verhältnis zwischen der Spielschwere und dem Aufgewicht
Ausbleien
Spieltiefe ist der Weg, den das vordere Tastenende beim Anschlag hinabgeht. Je nach Instrumentengröße (genauer: nach den Hebellängen der Mechanik) beträgt er 9 mm (Kleinklavier) bis 10.5 mm (Konzertflügel). Zu geringe Spieltiefe geht auf Kosten der Dynamik, zu große auf Kosten der Geläufigkeit.
Steg
– Um die Saitenschwingung auf den Resonanzboden
Platte
Bis etwa zur Mitte des 19. Jahrhunderts hatten Klaviere einen sog. geradseitigen Bezug, seither haben sie einen kreuzsaitigen, d.h. die Diskantsaiten verlaufen schräg nach links, die Baßsaiten schräg nach rechts, und beide überkreuzen einander, was erstens längere Saiten ermöglicht und zweitens auch klangliche Vorteile hat. Dadurch hat ein Klavier nicht nur einen, sondern zwei Stege, den Diskantsteg und den höher liegenden Baßsteg.
Bildtafel Flügel,
Bildtafel Klavier
Stegstifte
fixieren am Steg
Unpräsenter Klang im Diskant hat oft seine Ursache darin, daß die Saiten trotzdem nicht mehr fest genug aufliegen, man klopft sie dann mit leichten Schlägen auf den Steg, was zu den Arbeitsgängen beim Intonieren
Bildtafel Flügel
Steighöhe
ist der Weg, den der Hammer von der Ruhestellung bis zur Saitenberührung zurücklegt. Er beträgt knapp 50 mm, so daß die Klaviermechanik bei einer Tastenbewegung von ca. 10 mm ein Übersetzungsverhältnis von etwa 1:5 hat. Spielwerk, Abb. 1
Stimmgabel
ist das einzige akustische Hilfsgerät guter Klavierstimmer. Sie erzeugt den Referenzton a', den sogenannten Kammerton
Schwebung
Stimmgabeln sind auch in anderen Frequenzen als 440 Hz erhältlich und auch für andere Töne als a'. Wer’s ganz genau braucht, benötigt eine Stimmgabel mit einem Prüfschein der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt, die ebenfalls erhältlich sind.
Stimmgerät
– Stimmgeräte sind Meßgeräte für Niedrig-Frequenzen, also für Tonhöhen, und zeigen die Abweichung eines Tones von seinem theoretischen Sollwert in Cent
Temperierten Stimmung
Inharmonizität
Klaviere müssen darum nach Gehör gestimmt werden, und gute professionelle Stimmer benutzen nie ein Stimmgerät. Vorzüglich geeignet sind Stimmgeräte allerdings zum Reproduzieren von Stimmungen, wenn diese nur erst einmal mit dem Ohr ermittelt worden sind.
Stimmhaltung
– Wenn ein Instrument schon nach relativ kurzer Zeit wieder verstimmt ist, kann das verschiedene Gründe haben:
• Es war einem deutlichen Klimawechsel ausgesetzt, wie er z. B. bei plötzlich hereinbrechender sommerlicher Schwüle auftreten kann.
• Es wird sehr intensiv genutzt (mehrere Stunden professionellen Übens am Tag).
• Das Instrument ist älter und nicht mehr intakt, die Wirbel
Stimmstock
Resonanzboden
• Das Instrument ist eigentlich intakt, aber erschwert aufgrund seiner Konstruktion eine hinreichende Stimmtechnik (sehr fester Sitz der Wirbel, hohe Reibungen an den Auflagepunkten der Saiten, evtl. auch ungünstige Auslegung der Saitenmaße u.a.).
• Stimmhaltung kann auch sehr von der Technik des Stimmers abhängen.
Stimmhammer
ist nicht etwa ein Hammer, mit dem die Wirbel
Gute brauchbare Stimmhämmer sind nicht billig, von Amateur-Ausführungen kann man nur abraten.
Stimmnagel Wirbel
Stimmstock
ist das Brett, in dem die Wirbel
Bei sehr alten Instrumenten weist der Stimmstock oft Trockenrisse auf, wodurch sich Wirbel lockern und das Instrument unstimmbar wird. Der Austausch des Stimmstocks ist aufwendig und bei Klavieren schwieriger als bei Flügeln. Die hohen Kosten dafür lohnen sich nur bei sehr wertvollen Instrumenten.
Stimmzirkel
Notenbeispiel:
Stößer oder Stoßzunge
ist das Teil der Klaviermechanik, das den Hammer antreibt. Es ist so gelagert, daß es beiseite dreht, um dem Hammer nach dem Anschlag Platz für den Rückprall zu machen. Spielwerk, Abb. 18, 19,
Auslösung
Manche Instrumente haben Stößer aus Plastik statt aus Holz. Das tut der Funktion zwar keinen Abbruch, ist aber in der Regel ein Hinweis darauf, daß das Klavier der untersten Qualitätsstufe angehört.
Grundsätzlich kann man die Entwicklung des Spielwerks in zwei Gruppen einteilen: die Stößer- und die Prell-Mechanik. Bereits Cristofori, der das erste Klavier entwickelte, benutzte eine Stößer-Mechanik, aber noch bis ins 20. Jahrhundert hinein hat sich parallel dazu das Prell-Spielwerk erhalten in Form der Wiener Mechanik
Streichklavier (oder Bogenflügel) war ein Instrument, bei dem die Töne nicht durch Anschlagen, sondern durch Anstreichen der Saiten erzeugt wurden. Erste Entwürfe dazu finden sich schon bei Leonardo da Vinci, gebaut wurden Streichklaviere bis ins 20. Jahrhundert, für ein Harmonichord von 1808 gibt es eine Komposition von C. M. v. Weber.
Stutzflügel Flügelgrößen
Syntonisches Komma Reine Intervalle
Tabulaturen
sind den Lautenisten, die sich mit Alter Musik beschäftigen, heute noch geläufig, da viele Lautenstücke nur in Tabulatur und nicht in Noten überliefert sind. Es handelt sich um eine Griffschrift, bei der die Töne, bzw. die Griffe, als Buchstaben und darüber der Rhythmus in Notenwerten angedeutet notiert wurden. Verbreitet sind immer noch Gitarren-Tabulaturen, da viele Pop- und Folkmusikanten es vorziehen, keine Noten zu lernen. Der Nachteil der Tabulaturen ist, daß der musikalische Zusammenhang, nämlich die Stimmführung und der melodische Verlauf, daraus nicht auf den ersten Blick ersichtlich sind.
Für Orgel- und Klavier-Tabulaturen gab es vom 14. bis ins 17. Jahrhundert verschiedene Systeme, nämlich die ältere deutsche, neuere deutsche, spanische, italienische, englisch-niederländische und französische Tabulatur.
Versuche, Klaviermusik leichter lesbar zu machen, hat es auch in der Moderne gegeben, z. B. das Klavarskribo-System, das eine Kombination aus Griff- und Notenschrift darstellt und noch anzutreffen ist, verbunden oft mit zweifelhaften Werbeslogans wie »Klavier lernen ohne Noten in 6 Wochen«, als wäre das Notenlesen das Schwierige daran und als würde es Sinn machen, einen Standard, der für alle Instrumente gültig ist, aufzugeben und die gesamte Klaviermusik neu aufzuschreiben.
Tafelklavier ist die frühe Bauweise des platzsparenden Kleinklaviers. Bei ihm sind die Saiten so angeordnet, daß sie nicht von der Tastatur weg führen, sondern parallel dazu verlaufen. Das älteste Tafelklavier stammt von 1742, später wurde es hauptsächlich in England weiterentwickelt und wird zu einem rechten Ungetüm. Am beliebtesten war es in Amerika, wo es auch heute noch bisweilen im Gebrauch ist.
Teiltöne Obertöne
Temperierte Stimmung
– Zusammenklänge, die unserem Ohr als rein erscheinen, haben sehr einfache Frequenzverhältnisse. So verhalten sich beispielsweise die Frequenzen zweier Töne, die im Abstand einer Quinte stehen, wie 3:2, im Abstand einer Oktave wie 2:1. Da in unserem Tonsystem 12 Quinten = 7 Oktaven sind, müßte gelten:
(3/2)12 = (2/1)7.
Daß diese Gleichung falsch ist, ist allerdings bereits erkennbar, ohne daß man sie erst ausrechnen müßte, denn die Brüche lassen sich nicht kürzen. Das führt zu der Schlußfolgerung, daß entweder die Quinten oder die Oktaven rein sein können, aber nicht beide zugleich.
Dieses Dilemma löst die temperierte Stimmung, indem es die Quinten geringfügig verkleinert (um ca. 2 Cent
Für den Stimmer bedeutet dies, daß er die Quinten um ein genau definiertes Maß falsch einstimmen muß, was für das Ohr wesentlich schwieriger ist, als rein zu stimmen. Das Temperieren (lat. temperare = mäßigen, ausgleichen) will gelernt sein, deswegen (und aus manchen anderen Gründen) ist es den Klavierspielern nicht vergönnt, ihr Instrument selber zu stimmen.
Stimmzirkel der temperierten Stimmung: Notenbeispiel
Die Stimmung in gleichmäßig verengten Quinten führt zu einem Tonsystem, in dem auch alle Halbtonschritte gleich groß sind, man spricht deswegen auch von gleichstufig temperierter Stimmung. Berechnen läßt sie sich mit der 12. Wurzel aus 2, denn nach 12 Tonschritten, bpsw. ausgehend vom c', muß die doppelte Frequenz, nämlich die Oktave c'' erreicht sein. Damit errechnen sich die Frequenzverhältnisse aller Halbtonstufen innerhalb einer Oktave als:
20/12 : 21/12 : 22/12 : 23/12 : 24/12 : 25/12 : 26/12 : 27/12 : 28/12 : 29/12 : 210/12 : 211/12 : 212/12
Der erste, der die gleichstufig temperierte Skala auf der Grundlage der 12. Wurzel aus 2 berechnete, war der flämische Mathematiker, Physiker und Ingenieur Simon Stevin (1548/49–1620) in seiner Schrift »Van de Spiegheling der Singconst«. Noch mindestens hundert Jahre lang danach stritten die Musiker um Stimmsysteme – wahrscheinlich weil es einfacher ist zu streiten als zu rechnen ...
Tonhalte-Pedal Sostenuto-Pedal
Transporte
sind immer ein Risiko, aber sofern nichts Unvorhergesehenes passiert, schaden sie einem Instrument nicht. Wenn es dabei keinen Klimaschwankungen ausgesetzt wird, muß noch nicht einmal die Stimmung darunter leiden.
Absolut keinen Einfluß auf die Stimmung darf es haben, wenn ein Klavier bewegt, also z. B. im Raum verschoben wird. Klaviere sind so gebaut (deswegen sind sie so schwer), daß sie in sich völlig stabil sind, denn sonst wären sie gar nicht stimmbar. Ein Klavier, das durch Bewegungen im Raum verstimmt, ist defekt.
Klaviere kann man evtl. auch selber transportieren, bei Flügeln ist das ungleich schwieriger, wenn auch nicht unmöglich: Transportvorrichtung für Flügel.
Transport-Rollen Rollen
Tremolo
ist das schnelle Zittern eines Tones, das auf Streichinstrumenten sehr leicht durch schnelle Tonwiederholungen zu erreichen ist. Das Klaviertremolo ersetzt dies durch das Spiel zweier Töne, die sich in schneller Folge mehrmals abwechseln. Notiert wird es oft in einer Kurzschreibweise, bei der z. B. zwei halbe Noten durch Sechzehntel-Balken verbunden werden; weil das Augengläsern und Steg einer Brille ähnlich sieht, hat man es auch als Brillenbässe bezeichnet, was spöttisch gemeint war, denn das allzu häufige Anwenden kann leicht als alberne Masche empfunden werden anstatt als dramatischer Effekt. Die Spielweise wird auch als Murky-Baß bezeichnet (Herkunft unbekannt), und im 18. Jh. taucht der Name Murky auch als Titel von Stücken auf, die dieses Begleitmuster benutzen. Notenbeispiel
Liszt hat das Tremolo ausgiebig benutzt, Chopin nie. Eines der früheren Werke, bei dem es als motorisch treibende Begleitung fortgesetzt vorkommt, ist Beethovens Sonate pathétique.
Triller
– eine Verzierung, s. Notenbeispiel
Trommeln
nennt man jenen lästigen Fehler, bei dem der Hammer bei einem Anschlag zweimal gegen die Saite prallt. Er tritt meistens bei leisem Spiel auf und sollte eigentlich immer durch fachmännische Regulierung zu beheben sein.
Wer das Phänomen nicht kennt, kann es auf den Aufnahmen eines Jahrhundert-Pianisten hörend kennenlernen: Glenn Gould ließ für seine Einspielung der Bach-Inventionen die Klavier-Mechanik so regulieren, daß das Trommeln unvermeidbar war. Dem Klaviertechniker sträubten sich dabei sicherlich die Nackenhaare; der geniale Gould aber nahm das Trommeln in Kauf, weil die Art der Regulierung ihm ein unmittelbareres Spielgefühl ermöglichte.
Übergang
– Der Übergang von den blanken zu den umsponnenen Saiten ist klanglich umso kritischer, je kleiner das Instrument ist. Große Flügel müssen erst bei sehr tiefen Tönen zu umsponnenen Saiten übergehen, kleine Klaviere schon in der Tenorlage. Ob der Übergang hörbar ist, ist zum einen von der optimalen Auslegung der Saitenmaße, zum anderen von geschickter Intonation
Von Übergangssaiten spricht man, wenn die Umspinnung bereits in der Mittellage beginnt und nicht erst links von der Plattenstrebe, mit der der Baßbereich anfängt.
Umbauteile sind alle jene Teile, die an einem Klavier sichtbar sind, nämlich die Seiten, der Deckel, der Klaviaturdeckel, der Ober- und Unterrahmen u.a. Die Vorstellung, das Klavier stecke in einem »Gehäuse«, ist genau betrachtet falsch, denn man kann nicht das Gehäuse stehen lassen und das Innere herausnehmen, sondern man kann allenfalls die Umbauteile abbauen und durch neue ersetzen. Will man ein Klavier technisch vollständig erneuern, aber optisch im alten Zustand erhalten, baut man nicht ein neues Innenleben in ein altes »Gehäuse« ein, sondern paßt und schraubt die alten Umbauteile an ein neues Klavier an. (In der Regel ist das kostspieliger als ein völlig neues Instrument, weil ja zu dem Neukauf auch noch die Arbeitszeit für den Umbau anfällt.)
Umspinnung
– Je weniger eine Saite gespannt ist, je länger sie ist und je schwerer sie ist, umso tiefer wird ihr Ton. Die Tonhöhe läßt sich also auf dreierlei Arten beeinflussen. Alle drei reichen jedoch nicht aus, um die tiefen Baßtöne zu erzeugen. Z. B. kann man eine Saite nicht beliebig dick machen, denn, wie man sich leicht vorstellen kann, gibt ein zu einem zentimeterdicken Stab entarteter Stahldraht keinen Baßton mehr von sich, sondern nur ein metallisches »Pling«: Die Saite ist zu steif geworden.
Man löst das Problem, indem man einen relativ dünnen, harten Kerndraht mit weichem Kupferdraht umwickelt, wodurch sich das Gewicht erhöht und der Ton tiefer wird, ohne daß die Steifigkeit über Gebühr ansteigt. Dieses Prinzip der umsponnenen Saite wird nicht nur beim Klavier, sondern bei allen Saiteninstrumenten angewandt.
Die tiefsten Klaviersaiten sind evtl. doppelt umsponnen, d.h. sie erhalten eine Unterspinnung, über die eine weitere Kupferdrahtlage gewickelt wird.
Taube oder klirrende Baßsaiten lassen sich manchmal dadurch verbessern, daß man sie dreht. Dazu müssen sie ausgehängt und nach einer halben oder ganzen Drehung in Richtung der Umspinnung wieder eingehängt werden, wodurch sich die Umspinnung wieder fester um die Saite herumlegt. Das ist allerdings mit dem Risiko verbunden, daß die Saite reißen kann, da der Draht an Knickstellen evtl. schon vorgeschädigt ist.
Una corda Verschiebung
Unterdämpfung Oberdämpfung
Untertasten Obertasten
Untertasten-Mechanik Kleinklavier
Verzierungen, Ornamente, sind einerseits das, was man an alten Klaviergehäusen an Schnitzereien und Intarsien findet, andererseits das, was Pianisten erklingen lassen, wenn sie z. B. einen Vorschlag oder einen Triller spielen. Notenbeispiel.
Detaillierteres über Notation und Ausführung von Ornamenten in der Klaviermusik finden Sie als PDF-Datei unter Spieltechnik.
Verschiebung
– Beim Flügel bewirkt das linke Pedal die Verschiebung des ganzen Spielwerks, so daß von drei Saiten eines Tones nur noch zwei angeschlagen werden und zusätzlich von einer weicheren Stelle des Hammerfilzes. Das macht den Ton leiser, weicher und gleichzeitig tragender. In Noten lautet die Spielanweisung dafür oft una corda, eine Saite, obwohl es heute eigentlich due corde, zwei Saiten heißen müßte. (Ein Verschiebungsmechanismus wurde erstmals 1774 von John Joseph Merlin verwendet, der dreisaitige Bezug erstmals 1790 von Erard.)
Das linke Pedal des Klaviers versucht die Verschiebung nachzuahmen, indem es den Hammerschwung mindert, d.h. nicht das gesamte Spielwerk wird verschoben, sondern lediglich die Hämmer werden etwas näher an die Saiten gebracht, wodurch sie beim Anschlag weniger Schwung haben. Dies erleichtert zwar das Leisespielen, hat aber kaum, wie beim Flügel, einen klanglichen Effekt.
Vorschlag
– eine Verzierung, s. Notenbeispiel
Welte-Klavier Mechanische Klaviere
Wiener Mechanik
– Im Gegensatz zum Stößer
Wirbel
nennt man die Stahlstifte, an denen die Saiten aufgewickelt sind. Sie sind etwa 7 mm dick und sitzen in Bohrungen des Stimmstocks
Die Wirbel sind in verschiedenen Durchmessern erhältlich, so daß man im Reparaturfall nicht mehr fest genug sitzende Wirbel durch etwas dickere ersetzen kann.
Die Wirbel besitzen ein Feingewinde, das für die Funktion eigentlich unerheblich ist, denn es dient nur dazu, für Reparaturen die Wirbel herausdrehen zu können, während sie bei der Montage nicht eingedreht, sondern eingeschlagen werden.
Xylophon ist das einzige Musikinstrument, das mit X anfängt und auch so klingt.
Y ist der einzige Buchstabe, mit dem nicht nur im Deutschen kein sinnvolles Wort anfängt.
Zappeln
nennen die Techniker eine Bewegung, die die Dämpfer
Zinseln
nennen manche den fehlerhaften Klang der vorderen Duplex
Zischeln
ist ein Nebengeräusch der Dämpfung, das manchmal leider auch auf hochwertigen Flügeln auftritt: Wenn man das Pedal
Dämpfer
Verschiebung